Hell


„Hell“ ist ein Rundentaktik-Spiel, das in eine mittelalterliche Fantasywelt führt: Teuflische Monster wie Dämonen, Höllenhunde und geflügelte Scheusale entsteigen der Unterwelt und überfallen das Reich der Menschen. Entwickler Hunted Cow und Publisher Slitherine haben den Titel Mitte November 2014 veröffentlicht, er kann im Online-Shop von Slitherine oder auf Steam gekauft werden.

Atmosphärisch ist der Titel sehr stimmungsvoll, er liefert eine sympathische Mischung von augenzwinkerndem Fantasy-Horror und taktischer Herausforderung und dies in einer farbenfrohen, etwas comichaften Bilderwelt. Herzstück des Titels sind zwei Einzelspieler-Kampagnen von je zehn Missionen, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen. Ergänzt werden die beiden Einzelspieler-Kampagnen um einen Szenarieneditor und zehn Multiplayer-Karten für Online-Matches im PBEM-Modus (Play By E-Mail) über den Server von Publisher Slitherine.

In der ersten Einzelspieler-Kampagne tritt man auf Seiten des Reichs der Menschen an, in der zweiten führt man die Höllenwesen. Die Missionen werden allmählich anspruchsvoller: Kartengröße, Schwierigkeitsgrad sowie die Anzahl der Einheiten und Runden steigen an. Während der Missionen sorgen geskriptete Ereignisse dafür, dass neue Truppen auf der Karte erscheinen und neue Herausforderungen bieten.

Die Kämpfe finden rundenweise auf Szenarienkarten mit quadratischen Feldern statt. Pro Feld kann nur eine Einheit stehen, es ist auch nicht möglich, durch Einheiten hindurchzuziehen. Gebäude und Wälder geben Deckungsboni, und die Bewegung fällt je nach Geländetyp leichter oder schwerer. Um zu gewinnen, braucht man kluge Manöver, die richtige Mischung aus Wagemut und Vorsicht sowie ein bisschen Glück.

Die Kampfergebnisse werden ausgewürfelt. Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, insbesondere von Einheitenwerten in Nah- und Fernkampf, Rüstung, Willensstärke und eventuellen Höhenunterschieden. Dazu kommen andere Faktoren wie z.B. das Flankieren des Gegners oder Spezialfähigkeiten der Einheitentypen. Die taktische KI hinterlässt einen soliden Eindruck, beherrscht allerdings nicht die Fähigkeit, Einheiten schrittweise vorrücken und abwechselnd Aktionen durchführen zu lassen.

Hell ist kein Vollpreistitel. Entsprechend darf man natürlich keine Hochglanzgrafik erwarten. Außerdem wird der Wiederspielwert dadurch begrenzt, dass es keine Zufallskarten gibt. Dennoch macht das Spiel eine Menge Spaß. Die grundlegenden Regeln sind schnell verstanden, ohne dass sie zu simpel wären. Beim Einstieg in das Regelwerk helfen ein gut geschriebenes, übersichtliches Handbuch und eine exzellente deutsche Übersetzung. Nennenswerte Bugs oder gar Abstürze habe ich nicht bemerkt.

# Playlist meines Let’s Play
# Produktseite bei Publisher Slitherine


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