Cities: Skylines II – Potential groß, Performance noch mau

Schon mal in der City im Stau gestanden? Oder euch geärgert, wie weit der Weg zur nächsten Bushaltestelle ist? Ihr wollt mehr Parks in eurer Stadt, niedrigere Gewerbesteuern, besseres Internet in jedem Haus? Bei Cities: Skylines II werdet ihr zum Bürgermeister eures eigenen Städtchens – und könnt zeigen, was ihr als Stadtplaner draufhabt.

Das wichtigste Aufbauspiel dieses Spielejahres kommt aus Skandinavien. Die finnischen Entwickler von Colossal Order und der schwedische Verleger Paradox haben bereits mit dem mega erfolgreichen Vorgänger demonstriert, dass sie ein besseres Sim City hinbekommen als Electronic Arts. Dutzende von Erweiterungen und Hunderte von Fan-Modifikationen machten das Grundspiel sogar noch komplexer und noch schöner – aber auch ein wenig unübersichtlich.

Beim Nachfolger gibt es eine Fülle von Komfort-Funktionen, die an den genau richtigen Stellen übermäßig lästiges Mikromanagement herausnehmen. Strom- und Wasserleitungen zum Beispiel werden nun beim Straßenbau automatisch installiert. Kreuzungen könnt ihr mit einem einzigen Mausklick zu Kreisverkehren upgraden. Auf Wunsch könnt ihr ein Geflecht von Parallelstraßen komfortabel auf der Karte platzieren.

Diese vielen kleinen Neuerungen sorgen für geschmeidigen Spielfluss und helfen Einsteigern, ihre erste kleine Stadt zu errichten und Erfolge zu feiern. Neue Gebäude und Spielmechaniken schaltet ihr beim Ausbau eurer Gemeinde Schritt für Schritt frei. Mit der sanften Lernkurve, dem umfangreichen Tutorial und aufmerksamen Tooltipps ist Cities: Skylines II eine echte Empfehlung für Genre-Neulinge.

Zugleich drücken die Entwickler Aufbau-Veteranen aber auch die passenden Werkzeuge in die Hand, um die Infrastruktur gezielt zu optimieren. Zum Beispiel können Einsteiger und Gelegenheitsspieler alle benötigten Ressourcen bequem automatisch importieren lassen. Am profitabelsten wirtschaften die Fabriken aber, wenn ihr auf fruchtbarem Boden Felder anlegt und Erz- und Ölvorkommen im Hinterland erschließt.

Die passenden weiterverarbeitenden Betriebe könnt ihr durch gezielte Steuererleichterungen fördern. Viele solcher Spielmechaniken sind optional: Es klappt auch, wenn ihr sie links liegenlasst, aber es klappt noch besser (und macht noch mehr Freude), wenn ihr diese Features irgendwann mal ausprobiert. Cities: Skylines II glänzt durch viele kluge Verbesserungen des beliebten Vorgängers und schafft spielerisch leicht das Kunststück, sowohl Greenhorns als auch Aufbau-Profis zu gefallen.

Bei aller Freude über dieses schöne Spiel: Bei einigen Aspekten ist noch Luft nach oben. Der Wusel-Faktor ist noch nicht so hoch, wie Schönbauer und Spielegenießer es sich wünschen würden. Zu wenige Menschen sind in den Straßen unterwegs, die Baustellen der Stadt sind karg inszeniert, und in den Rohstoffbetrieben sind bloß wenige Mitarbeiter und Nutzfahrzeuge zu entdecken.

Ein wichtiger Tipp: Prüft vor dem Kauf unbedingt die recht hohen Systemvoraussetzungen. Publisher Paradox arbeitet zudem unter Hochdruck daran, einige Performance-Probleme der Releaseversion zu beheben. Um flüssig spielen zu können, hilft bis dahin, eine Auflösung von maximal FullHD zu nutzen.

Die Hardware-Experten der GameStar empfehlen zudem, in den Grafikoptionen die Tiefenschärfe und den Nebel zu deaktivieren, die Schattenqualität zu reduzieren, die Qualität der dynamischen Auflösungsskalierung auf konstant einzustellen sowie die Kantenglättung auf „TAA“ einzustellen.

Cities: Skylines 2 zeige ich mehrfach die Woche abends live auf Twitch. Die Aufzeichnungen finden sich in dieser Playlist auf YouTube. Wenn ihr euch das Spiel kaufen möchtet: Mit unserem Community-Gutscheincode WBBAUT bekommt ihr den Titel noch bis zum 30.11.2023 bei Gamesplanet preiswerter. Der Code gilt sowohl für die Standardversion als auch für die Ultimate Edition, die einen Season Pass für die ersten Erweiterungen einschließt. Dabei verdiene ich auf Kosten des Shops mit.

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