Manor Lords: Dorfgraf spielen und das Mittelalter fühlen

Ein unglaublicher Hype! Auch ein unglaubliches Spiel? Über drei Millionen Wishlist-Einträge für den City Builder eines Solo-Entwicklers sind schlichtweg atemberaubend. Der Rekord schürt aber auch riesige Erwartungen. Dabei ist Manor Lords noch gar nicht fertig, es startet jetzt bloß in den Early Access. Dennoch: Euch erwarten bereits jetzt einzigartige Spielmechaniken und eine bildschöne Mittelalterwelt.

Sage und schreibe sieben Jahre hat der polnische Entwickler Greg an seinem Projekt geschraubt und verdammt viel Herzblut investiert. Gegen Ende hin wurde er mehr und mehr von Freelancern unterstützt und einem Team ehrenamtlicher Community-Helfer. Ihr Traum: mittelalterliche Dörfer zu bauen, die so lebensecht wirken, dass wir vergessen, dass es bloß ein Spiel ist. Und das hat tatsächlich geklappt!

Wir starten im 14. Jahrhundert mit fünf Familien, einem Ochsen und ein paar Vorräten irgendwo in Süddeutschland. Sanft geschwungene Hügel, üppige Wiesen, dunkle Wälder – und die Herausforderung, möglichst rasch einen Vorratsspeicher und ein Lagerhaus zu errichten, bevor uns der Aprilregen den Schimmel ins Brot wäscht.

Unsere Holzfäller bedienen sich im nahegelegenen Forst, Beerensammler huschen durchs Unterholz, Zimmerleute bauen die ersten Hofstätten. Bald zieht unser bescheidener Wohlstand Neuankömmlinge an. Sie verpflegen sich auf dem Marktplatz und beten in der Dorfkirche um gute Ernte und Schutz vor Wegelagerern. Die haben sich in Nachbarregionen niedergelassen und fallen bisweilen plündernd in unser Land ein. Aber keine Sorge, unsere Milizen jagen sie locker in die Flucht. Und für echte Notfälle unterhalten wir im Herrenhaus einen kleinen Trupp schwergepanzerter und grimmiger Gefolgsleute.

Manor Lords beschert euch zwar gelegentliche Echtzeitkämpfe, aber in erster Linie ist das Spiel ein echter City Builder, bei dem ihr Gebäude errichtet, Produktionsketten organisiert und eure Leute satt und zufrieden stimmt. Zwei Merkmale heben den Titel von der Konkurrenz ab. Zum einen ist die Spielwelt atemberaubend schön und glaubwürdig inszeniert. Und zum anderen bekommt ihr Werkzeuge in die Hand, um jedes Dorf einzigartig zu gestalten. Die Grundstücke eurer Hofstätten und Felder plant ihr mit je vier Mausklicks, die ihr nahezu frei setzen könnt. Dadurch schmiegen sich die Dörfer so lieblich an die Landschaften, dass es nur so kuschelt.

Das klingt nicht bloß traumhaft, es spielt sich auch so. Allerdings solltet ihr realistische Erwartungen mitbringen. Zum Start in den Early Access enthält Manor Lords über den Daumen bloß die Hälfte der geplanten Spielinhalte. Das merkt ihr bereits bei Start eurer ersten Partie. Euch steht derzeit bloß eine einzige Karte zur Verfügung, auf der nur die fruchtbaren Zonen und die Ressourcen jedesmal zufällig neu verteilt werden.

Zudem gibt es euch das Spiel oft noch zu wenig konkretes Feedback, was eure Entscheidungen bewirken, und es gibt große Lücken in der Dokumentation. Das Balancing ist bloß ein provisorisches, deshalb fordert Manor Lords erfahrene Aufbauspieler noch nicht, sondern spielt sich eher wie eine Sandbox. Aber das sind durch die Bank Baustellen, die bis zum Full Release gut in den Griff zu bekommen sind.

Einzigartige Konzepte, traumhaft schön: Manor Lords hat das Zeug zur Aufbau-Legende. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich über viele Spielstunden auf meinen YouTube-Kanal freuen. Hier geht es zu meiner Manor-Lords-Playlist. Tipp: Bis zum 10.05.2024 funktioniert unser Community-Gutscheincode WBMANOR, mit dem ihr den Steam-Key bei Gamesplanet unterm Strich etwa 28% unter dem Originalpreis bekommt – und damit preiswerter als auf Steam!

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